Die Franken Falle

 

Der Anteil an FW-Krediten beträgt bundesweit ca. 10% der Ausleihungen - Das ist ein Gesamtvolumen ca. 22,7 Mrd. EUR! 


In Österreich wurden bereits frühzeitig Maßnahmen makroprudenzieller Art gesetzt: Seit 2003 gibt es Mindeststandards für die Neuvergabe von Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkrediten. Die Maßnahmen wurden maßgeblich im Oktober 2008 (FMA-Empfehlung) und im Jahr 2010 (Guiding Principles CESEE und Erweiterung der FMA-Mindeststandards) verschärft.

 

Seit Beginn 2015 hat sich das bei österreichischen Banken aushaftende Volumen von Fremd-währungskrediten am Heimmarkt weiter verringert. Das ausstehende Fremdwährungs-kreditvolumen gegenüber allen inländischen Nichtbanken belief sich im Mai 2016 auf 32,4 Mrd EUR. Davon entfiel mit 22,7 Mrd EUR der mit Abstand größte Teil auf private Haushalte (hievon 96 % in Schweizer Franken). Trotz des rückläufigen Fremdwährungskreditvolumens in den letzten Jahren sind die Risiken aus der Vergabe von Fremdwährungs- und Tilgungsträger-krediten nach wie vor vorhanden, da etwa drei Viertel aller Fremdwährungskredite an private Haushalte endfällig und an Tilgungsträger geknüpft sind.


Durch die massive Aufwertung des Schweizer Franken sind Österreichs Haushalte im Jänner 2016 mit 24 Milliarden Euro an Fremdwährungskrediten belastet.

 

Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF/EUR durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) schreitet der Abbau der österreichischen Fremdwährungskredite (FX-Kredite) voran. Nach Angaben der Finanzmarktaufsicht (FMA) ist das Volumen an FX-Krediten seit der Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008 bis zum Ende des 3. Quartals 2015 wechselkursbereinigt um 65,5 Prozent (23,66 Milliarden Euro) zurückgegangen, im Vergleich zum Vorjahresquartal wurden wechselkursbereinigt 16,1 Prozent abgebaut.

 

In absoluten Zahlen hafteten Österreichs private Haushalte aber im Jänner 2016 ein Fremdwährungskreditvolumen von 24,2 Milliarden Euro aus. Das liegt vor allem daran, dass der Schweizer Franken seit Anfang 2008 gegenüber dem Euro um 51,6 Prozent aufgewertet hat. Nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses am 15. Jänner 2015 wertete der Franken deutlich auf, den aktuellen Kurs können Sie unter diesem link abfragen:

WER IST VOM STARKEN SCHWEIZER FRANKEN BETROFFEN? 

Rund 138.000 österreichische Haushalte waren laut FMA-Daten zB Mitte Oktober 2016 vom Frankenschock betroffen, der noch zu tilgende Betrag lag im Schnitt bei rund 180.000 Euro. Die Restlaufzeit des Kredits betrug damals im Schnitt fünf Jahre.

Geschädigt sind Österreichs Häuslbauer nicht nur von der Aufwertung des Schweizer Franken – sondern in ungünstigen Fällen auch davon, wie sich ihr Tilgungsträger entwickelt hat. Denn mit der Finanzkrise 2008 stürzten die Börsen ab; wer hier schon viel Geld in riskante Anlageformen investiert hat, hat somit das Nachsehen.

Ebenso sind jene Kreditnehmer stark geschädigt, die mit ihrer Bank eine Stop-Loss-Vereinbarung geschlossen hatten. Laut dieser sollte der Frankenkredit in Euro konvertiert werden, sobald der Kurs unter 1,20 fällt – doch die Banken schalteten nicht schnell genug und konnten erst bei einem Kurs von 0,88 oder bestenfalls 1 wechseln. Ein 2008 aufgenommener Fremdwährungskredit in Höhe von 90.000 Euro wurde somit schlagartig um 30.000 Euro teurer.

 

SCHWEIZER FRANKEN: EIN ÖSTERREICHISCHES PROBLEM

Frankenkredite zeigen sich hauptsächlich dort als Problem, wo österreichische Banken im Spiel sind – also hierzulande, sowie in diversen osteuropäischen Ländern.

 

[Quelle: https://www.trend.at/finanzen/schweizer-franken/schweizer-franken-kredite-milliarden-euro-6189444]